Meine diesjährige ‚Propagandatour‘ durch die Republik wurde wiedermal von den eindrucksvollsten Etappen begleitet. Eine Fahrt von Thüringen über Sachsen-Anhalt, Mecklenburg/Vorpommern, Niedersachsen und Hessen beinhaltete nicht nur die Schönheit der Länder, auch die Schönheit seiner weiblichen Ansässigen war Teil des Genusses, der mir dort zuteil wurde. Ein gern besuchtes Mädel bei Eisleben als auch die weibliche Begleitung einer aus Worms stammenden sozial engagierten
Urlaubstruppe trafen ganz meinen Geschmack. Und auch die Herzlichkeit mit der man von Dorf zu Dorf empfangen wurde, erlebte nirgends einen Abbruch. Ohne Geld und ohne Zelt durch die Welt! Und wenn es mir doch einmal nach Moneten war, hatte ich stets einen frechen Vierzeiler parat:
„Bin zwar nicht der kleine König,
aber Geld tut immer gut,
deshalb gebt mir nicht zu wenig,
darum reiche ich den Hut!“
31.7.- 3.8. / Pfingstrasen-Festival in Dingelstädt
Eigentlich war es mehr nur ein Zufall, als ich wieder zurück in Thüringen bequem
im Eichsfeld irgendwo an der Landstraße lag und auf das verschlafene Dingelstädt
herabschaute.
Ein unverschämt heißer Wander-Tag ging diesem Moment voraus und so lungerte ich recht lumpig anmutend und schweißgetrieben auf meinem Schafsfell im Straßengraben und kaute Eichsfelder Wurstwaren, die ich mir nach einem Liedvortrag in einer Fleischerei verdiente. Bis neben mir ein Kraftwagen hielt, ein besorgtes Gesicht aus dem heruntergeleierten Fenster schaute und mir die Frage stellte, ob es mir denn gut ginge. Ich bejahte lächelnd und hätte mich auch gern weiter ausgeruht. Aber das Angebot, mich nach Dingelstädt mitzunehmen, konnte ich dann doch nicht abschlagen..
Kurze Zeit später stand ich also in Dingelstädt - vor mir ein fettes Lokal - „Café Central“. Schnell saß ich am ‚Lügenstammtisch‘ und erschnorrte mir erfolgreich zwei Bier / keine Ergänzung notwendig.
Ich zog weiter und fläzte vor der Dingelstädter Kirche, betrachtete gelangweilt das Stadtgeschehen und wurde erneut in die Gedankenwelt Anderer einbezogen. Eine organisatorisch beauftragt wirkende Dame führte mich nach kurzer Klärung ihres Anliegens zum ‚Pfingstrasen‘, einem dort stattfindenden Festival unter dem alljährlichen Motto „Wer saufen kann, der kann auch weiter saufen!“.
Eine lustige Meute von Eichsfeldern ließ mich beherzt ihrem Feiergeschehen beiwohnen.
Ausgang zur stattfindenden Fröhlichkeit waren die Geburtstage einiger Teilnehmer, die sich als „Fan Club Kai Uwe“ formiert Jahr für Jahr hier auf dem Pfingstrasen niederließen und mit Musik, Tanz und genügend „Flüssigkeit“ ihre Lebensart frönten.
Bier in Hülle und Fülle, ein deftiger Kesselgoulasch und ein ausgewähltes Sortiment an Spirituosen sorgten für das leibliche Wohl.
‚Pingo‘, der „Stammesälteste“ gab mit einem breiten Spektrum an Musik den Ton an. Aber auch meine Wenigkeit nebst Gitarre beglückte das Gehör mit schmuddeligem, lumpigem Gesang, dessen Höhepunkt ein Potpourri von Hofbräuhaus-Liedern krönte.
Wen es dazu trieb, konnte am angelegten „Pool“ relaxen und die Sonne genießen, die dieses Wochenende unaufhörlich scheinen wollte.
Die Abende waren von ebensolcher Zufriedenheit geprägt, wodurch Mancher nicht mehr zum Zelte fand, dem aber gesicherte Abhilfe geschaffen wurde.
Herzlichen Dank nochmal an alle Eichsfelder (Uwe, Wolfgang, Lydia, Margit, Elton u.s.w.), die mir hier bei „Saufen und sonstwas“ das Ende meiner Fahrt durch das Land so genial abrundeten. Vielleicht sehen wir uns auch nächstes Jahr, wenn der Pfingstrasen ruft und es wieder heißt:
Wer saufen kann, der kann auch weiter saufen!
Mit besten Grüßen, Moritz..